Zeebe, was ist das eigentlich? Wird „Roundtrip-Engineering“ von Prozessmodellen gelebt? Diese und viele weitere Fragen diskutierten die Teilnehmer der vierten Auflage der camunda User Group im Ruhrgebiet.
Diesmal hatten wir Bernd Rücker zu Gast, der aus erster Hand etwas zum Projekt zeebe von camunda erzählt hat. Mit gewohnt lockerem Vortragsstil hat Bernd die Architektur von zeebe vorgestellt und gegenüber der Workflow-Engine camunda abgegrenzt. Schnell ging er dann in ein „Live-Hacking“ über, in dem die Teilnehmer die Unterschiede zur Entwicklung mit camunda erfahren durften.
Kurzum: Das Denkmodell von zeebe gegenüber camunda BPM ändert sich. Alles ist ein „External Task“ (wie man in camunda sagen würde) und wird von sogenannten Clients außerhalb der Engine bearbeitet. In zeebe ist alles optimiert für die „verteilte Welt“ in der Cloud und hohen Durchsatz. Erreicht wird das Ganze über den Verzicht auf eine relationale Datenbank, in der der Zustand gespeichert wird. Es bleibt spannend wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. In der Diskussion war klar: Im Moment ist man für viele Use-Cases mit camunda BPM weiterhin sehr gut bedient. Wer mehr Infos zum Projekt möchte, kann sich bei zeebe.io informieren oder einfach auf einem der nächsten Meetups vorbeischauen.
Nach der Vorstellung von zeebe ging es nach einer kurzen Stärkung in den Diskussionsteil des Meetups über. Eine spannende Diskussion entbrannte darum, inwiefern das „Roundtrip-Engineering“, also die durchgängige Modellverwendung von fachlichen Modellen bis hin zu ausführbaren Modellen, mittlerweile gelingt. Wir konnten aus vielen Projekten berichten, in denen genau das passiert. Man arbeitet im Sinne des „Business-IT-Alignment“ gemeinsam mit Fachbereich und IT an einem Prozessmodell, das dann wirklich zur Steuerung der fachlichen Prozesse genutzt wird. Natürlich kommt man an dieser Stelle oft zu der Notwendigkeit, sich abzustimmen und zu organisieren.
- Wer ändert gerade das Modell?
- Ist es frei zur Bearbeitung?
- Wie vermeiden wir „Merge-Konflikte“?
- Wer ist überhaupt zuständig für das Zusammenführen?
Dies ist ein hochgradig individuelles Thema, in dem es insbesondere auf die jeweilige Organisationsform im Projekt ankommt. Gute Erfahrungen haben wir mit der Ablage von Modellen in Confluence und dem jeweiligen Versionskontrollsystem gemacht. Der Schritt dazwischen beinhaltet dann immer Kommunikation und Austausch ganz im Sinne des Business-IT-Alignment: Wir reden gemeinsam über „unser Modell“. Hilfreich dabei – so waren wir uns einig – ist sicherlich ein grafischer Modellvergleich. Unser BPMN-Modeler für Confluence gibt Aufschluss darüber und auch camunda arbeitet mit cawemo daran, in der Zukunft diese Aspekte einfacher zu machen.
Uns hat der Abend sehr viel Spaß gemacht und wir hoffen auf weiterhin rege Teilnahme und Austausch bei den nächsten camunda User Groups.
Wer die nächsten Meetups nicht verpassen möchte, meldet sich einfach in unseren Gruppen an:
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