#WirVsVirus – viadee beim Hackathon der Bundesregierung

Donnerstag, 26.3.2020

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#WirVsVirus – unter diesem Motto veranstaltete die Bundesregierung einen Hackathon. Vom 20. bis zum 22. März tüftelten über 40.000 Menschen an digitalen Lösungen für Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Mit dabei waren Pia Diedam, Marius Stein und Matthias Kutz von der viadee. Hier erzählen die drei, an welchen Projekten sie gearbeitet haben.

 

Pia Diedam: "Check the FaCt"

Pia Diedam, viadee IT-Unternehmensberatung

Die Idee des Hackathons hat mich begeistert. Die frei gewordene Zeit in kreative Ideen und Projekte zu stecken, um neue Initiativen für das Zusammenleben in dieser besonderen Zeit ins Leben zu rufen, scheint mir eine sehr sinnvolle Beschäftigung. Außerdem macht es Spaß, neue Leute zu treffen und sich zusammen für 48 Stunden in ein Projekt zu fuchsen. Das geht auch virtuell gut. Wenn dann noch Einfallsreichtum und spannende Technologien dazu kommen, bin ich auf jeden Fall dabei.

In unserer Gruppe ist das Projekt „Check the Fact“ entstanden. Es geht darum, eine Plattform zu schaffen, auf der man prüfen kann, ob es sich bei einer Quelle um Fake News handelt oder nicht. Dazu werden verschiedene Methoden verwendet und unterschiedliche Kennzahlen konsolidiert und ausgewertet.

Warum hast du dich für dieses Projekt entschieden?

Bereits die grobe Idee fand ich von Anfang an spannend. Im Moment wird man mit Nachrichten und Informationen überhäuft. Da kann man entweder einfach die Nachrichten ausschalten oder man muss ordentlich sortieren. Das ist aber bei so vielen komplexen Fragestellungen kaum möglich. Eine einfache technologische Unterstützung ist also ein guter Anfang.

Bei der ersten Telefonkonferenz des Projektteams stellte sich schnell raus, dass sich eine sehr motivierte, vielfältige und kreative Gruppe gefunden hat. Mit insgesamt ca. 40 Teilnehmer*innen konnten wir früh Fahrt aufnehmen und sowohl inhaltlich als auch technologisch echt viel erarbeiten.

Was hat dir beim Hackathon am besten gefallen?

In unserem Team waren ganz unterschiedliche Berufsgruppen vertreten. Die gemeinsame Vision hat aber dazu beigetragen, dass wir gut zusammenarbeiten konnten. Die Professionalität aller Beteiligten hat sich schnell in tollen Ergebnissen widergespiegelt. Vom Logo bis zur Technologie haben wir in einem unglaublichen Tempo Entscheidungen getroffen. Die Gruppendynamik war wirklich verrückt. Diese intensive Zusammenarbeit hat Spaß gemacht.

Was war für dich die größte Herausforderung?

Die Koordination aller Beteiligten. Aus 40.000 Teilnehmer*innen eine Gruppe zu finden und diese dann wieder in mehrere Untergruppen aufzuteilen, war zeitweise sehr herausfordernd. In unserem Projekt hat sich aber eine kleine Gruppe von ca. zehn Entwickler*innen gefunden, mit denen ich am Backend der Plattform gearbeitet habe. Trotzdem mussten wir uns regelmäßig mit der restlichen Projektgruppe abstimmen. Es hat alles geklappt, aber zwischenzeitlich wurde man über verschiedene Kanäle einfach nur mit Chatnachrichten überschwemmt.


 

Marius Stein: "CoronaHero"

Marius Stein, viadee IT-Unternehmensberatung

Mir hat die Idee des Hackathons einfach sehr gut gefallen. Als mir dann nach kurzer Zeit noch ein passendes Thema eingefallen ist, das sich mit meiner Forschungsarbeit verknüpfen lässt, war mir klar: Da mach ich mit!

Die initiale Idee von "CoronaHero" war es, Menschen durch eine Self-Quantification-App dazu zu motivieren, die Maßnahmen des Robert-Koch-Instituts zur Eindämmung des Virus zu befolgen. Die Nutzer*innen der App können ihr Verhalten in Bezug auf bestimmte Maßnahmen aufzeichnen und somit stets verfolgen, wie gut sie handeln. Darüber hinaus können sie sich mit ihren Freund*innen in einer Rangliste vergleichen. Dies soll die Motivation steigern, die Maßnahmen zu befolgen.

Beispielsweise werden folgende Kennzahlen automatisch oder per Eingabe aufgezeichnet: Anzahl der zu Hause verbrachten Minuten, erfolgtes Händewaschen nach der Rückkehr oder die erfolgte Desinfektion des Smartphones.

Basierend auf dem aufgezeichneten Verhalten wird ein Score berechnet, sodass die Nutzer*innen sich einfach mit ihren Freund*innen in der App vergleichen können. Während des Hackathons haben wir die App hauptsächlich konzeptioniert und als Klickdummy in einem ersten Prototypen umgesetzt. 

Warum hast du dich für dieses Projekt entschieden?

In meiner Doktorarbeit behandele ich das Thema Quantified-Self und die Frage, wie dieses Phänomen Menschen dabei helfen kann, ihr Verhalten zu ändern. Da die aktuelle Krisensituation eine Verhaltensänderung vieler Menschen vorschreibt, ist mir die Idee gekommen, dass hier eine App helfen kann, die das Verhalten der Nutzer*innen quantifiziert. 

Was hat dir beim Hackathon am besten gefallen?

Die Vielfältigkeit der Gruppe, mit der ich am Thema gearbeitet habe. Nach kurzer Zeit hat sich eine sehr diverse Gruppe aus neun Personen aus ganz Deutschland zusammengefunden. Anders als im Beratungsalltag waren nicht nur ausgebildete „Techies“ dabei. In unserem Team hatten wir neben drei Techies, einem Designer und einem Agilen Coach auch eine studierte Philosophin, einen Musiker und eine Auszubildende im Handelsgewerbe dabei. Trotzdem, oder vielleicht gerade aus diesem Grund, ist es uns gelungen, produktiv und zielorientiert an dem Projekt zu arbeiten.

Was war für dich die größte Herausforderung?

Definitiv die Abgabe! Wir haben zwar die Abgabe komplett im Online-Tool angelegt und alle Informationen eingepflegt, aber leider vergessen, diese auch final abzuschicken. Glücklicherweise waren die Organisator*innen so freundlich, uns eine Gnadenfrist zu gewähren, und wir konnten das Projekt am Montagmittag noch nachträglich einreichen.


 

Matthias Kutz: "Digitaler EInkauf"

Matthias Kutz, viadee IT-Unternehmensberatung

Ich finde, wir sollten in dieser Krise zusammenhalten und uns so solidarisch wie möglich zeigen. Insbesondere in unserer heutigen Zeit. Fast jeder und jede von uns ist mit den eigenen Aufgaben, Herausforderungen und Problemen zur Genüge beschäftigt. Aber so eine Situation macht es möglich, Abstand zu gewinnen (und das nicht nur körperlich von seinen Mitmenschen). Der typische Alltag aus Arbeit, Familie, Sport und Freizeitbeschäftigungen rückt situationsbedingt in den Hintergrund und man hat mehr Zeit, sich Gedanken zu machen, wie man einen Beitrag leisten kann. So bin ich auf den Hackathon gestoßen. Dieser hat mir die Möglichkeit gegeben, mit meinen sehr spezifischen IT-Kenntnissen etwas für die Krisenbewältigung zu tun.

Beim Hackathon habe ich mich im Projekt "Digitaler Einkauf" mit der Grundversorgung von Personen aus der Risikogruppe (Rentner*innen, COVID-19-Infizierte, immungeschwächte Personen) beschäftigt. Diese Personen setzen sich (aber auch ihre Mitmenschen) tagtäglich einer großen Gefahr aus, wenn sie die Wohnung verlassen wollen, um ihre Grundversorgung zu sichern. Deshalb haben wir uns überlegt, wie man diese Menschen risikofrei mit Lebensmitteln und Gütern versorgen kann.

Warum hast du dich für dieses Projekt entschieden?

Wie viele andere auch habe ich live miterleben dürfen, was in unseren Supermärkten aktuell los ist: Ist man zu spät dran, sind die Regale (z. B. bei Klopapier, Mehl und Backwaren) bereits leer geräumt und man muss zusehen, wie man zurechtkommt. Für mich persönlich als junger Mensch mit flexibler Arbeitszeit ist es nicht schwierig, morgens frühzeitig im Supermarkt zu sein, um noch etwas von den notwendigen Waren zu ergattern. Ich habe aber an die Rentner*innen denken müssen, die von ihren jüngeren Mitmenschen im wahrsten Sinne abgehängt werden, wenn sie versuchen, ihren Bedarf zu decken. Deshalb wollte ich gerade diesen Menschen irgendwie helfen. Für uns alle ist die Situation schwierig. Sie sollte gerade diesen Menschen nicht unnötig schwerer gemacht werden.

Was hat dir beim Hackathon am besten gefallen?

Am meisten hat mich die Menge an Menschen beeindruckt. Knapp 43.000 Menschen, die sich für die Bewältigung dieser Krise engagieren wollen. Und vor allem miteinander. Alle haben an einem Strang gezogen. Die Atmosphäre war durchweg positiv und alle waren motiviert, (auch bis spät in die Nacht) etwas zu tun. Dass wir uns durch das Internet so kurzfristig zusammenschließen können, um gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten, ist schlicht und ergreifend unglaublich!

Was war für dich die größte Herausforderung?

Das Projekt zu finden, was ich mir anhand der AirTable ausgesucht habe. Letztendlich habe ich das auch gar nicht gefunden, weshalb ich in einem anderen Projekt gelandet bin. Die Organisator*innen haben auch offen zugegeben, dass sie mit deutlich weniger Leuten (~1000 Personen) gerechnet haben. Wir haben im Rahmen des Hackathons die Infrastruktur von Slack und YouTube in die Knie gezwungen. Dadurch ist der Zeitplan ziemlich in Verzug geraten.

Als es mit Slack dann irgendwann geklappt hat, wurde man von der Informationsflut gefühlt überrollt. Während man eine Nachricht formuliert hat, sind bereits 200 neue Nachrichten anderer Teilnehmer*innen über den Bildschirm geflogen. Es war nicht einfach, den richtigen Slack-Channel zu finden. Nachdem das geschafft war, habe ich mich ganz schnell bei einem Projekt gemeldet, um nicht abgehängt zu werden bzw. kein Team mehr zu finden. Bei der Organisation ist also noch ein bisschen Luft nach oben.

Letztendlich habe ich vielleicht nicht das Projekt gefunden, das ich gesucht habe. Dafür habe ich aber die Menschen gefunden, die ich gesucht habe. 😊


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Pia Diedam

Pia Diedam

Pia Diedam ist seit 2017 Beraterin bei der viadee. Sowohl im Kundeneinsatz als auch im internen Bereich Testautomatisierung beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit der Java-Entwicklung.