An einem Freitag den 13. die bisher größte CamundaCon veranstalten – mit Workshops auf einem Boot? Wir finden, das ist auf ganzer Linie geglückt! Über 600 Teilnehmer aus aller Welt fanden sich im Radialsystem Berlin am 12. und 13. September 2019 zusammen, um sich zu den neusten Themen und Entwicklungen aus dem Camunda-Ökosystem auszutauschen. Die viadee war mit einem eigenen Stand dabei.
Become BPM-Grand-Master!
Durch den Eingang in die Haupthalle, direkt auf der linken Seite – dort war die viadee mit ihrem ersten Messestand auf einer CamundaCon zu finden. Dieser erlebte während der beiden Konferenztage einen großen Ansturm, nicht zuletzt wegen des BPM-Quiz, bei dem die Teilnehmer ihr Wissen rund um BPMN und Camunda unter Beweis stellen konnten. Bei den teilweise sehr kniffeligen Fragen diskutierten die Besucher angeregt und ließen sich über die Tage meist zweimal oder noch häufiger blicken, um weitere Fragen zu meistern und doch noch einen Level weiterzukommen. Der Clou dabei: Das Quiz selbst war als Camunda-Prozessanwendung implementiert, die die Fragen und Antworten aus einer DMN-Tabelle ausliest. So konnten die Teilnehmer auf einem großen Bildschirm ihren Fortschritt am Prozessmodell live mitverfolgen und ihre Performance im Vergleich zu den anderen Quiz-Teilnehmern im viadee Process Warehouse analysieren.
Camunda Cloud
Die wohl größte Neuerung von Camunda selbst ist die Camunda Cloud. Die horizontal skalierbare Workflow-Plattform basiert auf Camundas Zeebee Engine, welche für hochperformante Anwendungsfälle konzipiert ist. Prozesse können mit Camundas Cloud-Werkzeugen modelliert, implementiert und betrieben werden. Die Plattform basiert auf Kubernetes und nutzt Elasticsearch anstatt einer relationalen Datenbank als Datenspeicher.
AXA und viadee heben Prozesse gemeinsam in die Cloud
Niko Vogel (AXA Konzern AG) und Matthias Schulte (viadee Unternehmensberatung AG) beschrieben den Transformationsprozess in der Prozessautomatisierung der AXA. Anfangs setzte die AXA noch eine eigens entwickelte Workflow Engine ein. Gemeinsam mit der viadee wurde die Eigenentwicklung schrittweise durch Camunda-Prozessanwendungen ersetzt. Dabei gingen die beiden Speaker zunächst auf die Integration von Camunda in die AXA-Anwendungsarchitektur und den damit verbundenen Wandel im abteilungsübergreifenden Umgang mit Prozessen ein. Anschließend gaben sie einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen bei der Migration der verteilten Prozessanwendungen in die Cloud.
Pharma-Research-Automation mit Camunda
Bei der bisher internationalsten CamundaCon wurden auch die Branchen exotischer. So stellte Solution Architect Daniel Butnaru vor, wie Pharmakonzern Roche seine Forschungslabore mit Camunda automatisiert. Über IOT-Hubs, die in der Lage sind, Roboter und Laborgeräte direkt anzusteuern, werden Forschungsprozesse durch Camunda orchestriert. Im Schnitt schafft es von etwa 71 Millionen Experimenten nur eines zum marktreifen Medikament, was die Automatisierung des Prozesses unverzichtbar macht. Da dies abteilungsübergreifend geschieht, verfügt auch jede Abteilung über IT-Spezialisten, welche die Teilprozesse mit technischen Details anreichern und somit kontinuierlich modifizieren.
Code-Boot, ahoi!
Erstmalig gab es auf der CamundaCon den Developer Track, bei dem Entwickler auf einem vor Anker liegenden Boot in Kompakt-Workshops am eigenen Notebook in die Tasten hauen konnten. Erfrischendes Highlight war der External-Task-Workshop von Nele Uhlemann (Camunda), die mit ihrem in Python geschriebenen Pirate Worker den Workshop-Prozess kapert, um mit dem Boot virtuell ins offene Meer zu stechen. Den Code dazu gibt es auf Github.
Nach der Mittagspause zeigte Nico Rehwaldt auf dem Code Boat in seinem zweiteiligen Workshop "Extending the Camunda Modeler for Fun and Profit", wie sich der Camunda Modeler durch Plugins erweitern lässt. Durch das 'Linter'-Plugin ist es zum Beispiel möglich, Fehler und Auffälligkeiten im Prozessmodell bereits während der Modellierung zu erkennen, etwa falls ein Element keine Beschriftung hat oder das Prozessmodell kein End Event besitzt. Als Teil des Workshops haben Teilnehmer nach einer kurzen Einführung gelernt, wie das 'Linter'-Plugin durch weitere Regeln ergänzt werden kann. Den Code sowie eine kurze Anleitung zu diesem Workshop gibt es ebenfalls auf Github.
Case-Management AFTER CMMN: Lose strukturierte Prozesse mit BPMN
Bei der CamundaCon 2018 verkündete Camunda das Ende der CMMN-Engine aufgrund fehlender Akzeptanz durch die Wirtschaft. Die CMMN-Engine sollte die IT-Unterstützung für Wissensarbeiter in lose strukturierten Prozessen (Cases) erleichtern. Jan Gallinski (Holisticon) stellte einen Ansatz vor, wie Automatisierung und IT-Unterstützung im Case-Management auch mit BPMN gelingen können. Dazu werden in einer Extension für die Camunda Process Engine Event-Subprozesse so erweitert, dass sie auch aus dem CMMN-Standard bekannte Elemente wie manuelle Aktivierung und die CMMN-State-Chain unterstützen.
BBQ-Networking und Escalation Ale
Sowohl an unserem Messestand als auch zwischen den zahlreichen Vorträgen und natürlich beim Networking Reception & BBQ hatten wir gute Gelegenheiten, mit interessierten Teilnehmern über viele Themen rund um Camunda und das BPMN-Universum zu sprechen. Während Entwickler und Data Scientists vermehrt an unserem Camunda-Kafka Polling Client interessiert waren, haben wir mit der Fachseite über unser Leistungsportfolio im Allgemeinen sowie sehr häufig über den BPMN Modeler für Confluence diskutiert. Die Atmosphäre an beiden Abenden wurde dabei ein wenig durch das India Pale Ale "Camunda Escalation Ale" aufgelockert.
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