Ausbrechen aus dem Alltag und neue Erfahrungen sammeln: Davon haben wir wohl alle schon einmal geträumt – sei es für ein ganzes Jahr oder nur für ein paar Monate.
Ein Sabbatical ist nicht nur eine Auszeit von der Arbeit, es ist eine Gelegenheit, neue Perspektiven zu gewinnen, seine Leidenschaften zu verfolgen und vielleicht sogar seine Lebensziele neu zu definieren.
Zwei, die die Erfahrung Sabbatical gemacht haben, sind Christian Schulze Dieckhoff und Nicole Neunhöffer. Ihre Erfahrungen zeigen, wie unterschiedlich eine längere Auszeit aussehen kann.
Ein Jahr voller neuer Eindrücke
Nicole Neunhöffer ist Beraterin im Bereich Organisationsentwicklung bei der viadee. Der Wunsch nach einer längeren Erholungszeit und neuen Eindrücken kam bei ihr nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie auf. In der Planungsphase hat sie sich entschieden, ihr Sabbatical als klassisches Sabbatjahr zu nutzen. „Ich wollte keine Kompromisse machen und nur sechs Monate Zeit zur Verfügung haben. Wenn ich die Gelegenheit schon habe, dann wollte ich sie auch richtig nutzen – und zwar für ein ganzes Jahr“, erzählt sie schmunzelnd.
Nicole Neunhöffer ist Beraterin für Organisationsentwicklung bei der viadee – der Wunsch nach Raum für neue Perspektiven wuchs bei ihr nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie.
Von der ersten Idee bis zum Start ihres Sabbaticals vergingen zwölf Monate, in denen alles Formale organisiert, Projekte übergeben und Reisen gebucht wurden. Und dann konnte es losgehen: Die ersten Monate ihres Sabbaticals verbrachte Nicole mit einer langen Reise durch Südamerika. Währenddessen hat sie auch ihre Leidenschaft für das Sprachenlernen wiederentdeckt. „Ich habe zu Beginn vier Wochen Intensiv-Sprachkurs in Quito gemacht. Das war Arbeit, aber auch eine großartige Möglichkeit, in die Kultur Lateinamerikas einzutauchen und mich zu akklimatisieren."
Während ihres Sabbaticals sammelte Nicole viele unterschiedliche Eindrücke – von einer Salzwüste in der Hochebene Boliviens bis hin zum Mitreisen auf einem Binnenschiff.
Nach ihrer Fernreise folgten einige Trips innerhalb Europas. So war Nicole beispielsweise mit dem Wohnmobil in Norwegen unterwegs oder verbrachte eine Woche auf einem Binnenschiff – Erlebnisse, die in einem normalen Jahresurlaub kaum Platz gehabt hätten. „Auf einem echten Frachtschiff mitzufahren und das Leben und Arbeiten an Bord kennenzulernen, war eine einmalige Erfahrung. Man bekommt einen Einblick in eine Welt, die einem sonst verschlossen bleibt“, erinnert sich Nicole.
Mehr als Urlaub
Christian Schulze Diekhoff, Nachhaltigkeitsbeauftragter und Marketing Manager bei der viadee, musste sein Sabbatical coronabedingt in zwei Teile aufteilen. „Ursprünglich wollte ich mein gesamtes Sabbatical mit meiner Frau in Uganda verbringen, aber durch die Pandemie kam alles anders.“
Christians Frau Sonja hat die Mukisa Foundation mitgegründet, eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung in Uganda, die die beiden seit Jahren regelmäßig vor Ort und aus Deutschland heraus unterstützen. „Da die Reise nach Uganda nicht möglich war, vereinbarten wir mit der viadee, drei Monate meines Sabbaticals zum ursprünglich geplanten Zeitpunkt zu nehmen und fünf weitere Monate zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.“
Christian Schulze Dieckhoff ist Nachhaltigkeitsbeauftragter und Marketing Manager bei der viadee und hat sich während seines Sabbaticals unter anderem bei der Mukisa Foundation engagiert.
Die ersten drei Monate nutzten Christian und seine Frau sowohl für eine erholsame Auszeit, als auch zur Unterstützung von Mukisa aus Deutschland heraus. „Außerdem haben wir uns auch auf den Aufenthalt in Uganda vorbereitet, für den ich dann den zweiten Teil meines Sabbaticals nutzen konnte.“
Rückblickend sagt Christian, dass sein Sabbatical nicht nur eine Auszeit, sondern vor allem auch eine Möglichkeit war, noch mehr über die Arbeit bei Mukisa zu lernen und einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. „Ich habe während dieser Zeit viel über die Herausforderungen im sozialen Bereich in einem Entwicklungsland gelernt. In Uganda zu arbeiten ist eine ganz andere Erfahrung, als hier in Deutschland.“
Christians Frau Sonja hat die Mukisa Foundation mitgegründet. Die beiden unterstützen die Arbeit der NGO regelmäßig vor Ort.
Die Unterstützung, die Christian von der viadee erfahren hat, schätzt er besonders. „Die Firma hat es stets gefördert, wenn Mitarbeiter:innen sich in sozialen Projekten engagieren. Das ist nicht selbstverständlich und hat mir ermöglicht, meine beruflichen Fähigkeiten in einem ganz anderen Umfeld anzuwenden.“
Einmal Auszeit und zurück
Ein Jahr voller Abwechslung und neuer Eindrücke – wie gelingt da der Wiedereinstieg in den Berufsalltag? Nicole schildert, dass sie gut auf die Rückkehr vorbereitet war: „Ich bin nicht direkt aus einer der zahlreichen Reisen wieder voll ins Arbeitsleben gestartet. Stattdessen habe ich mir zum Ende meines Sabbaticals ein paar Wochen Zeit genommen, um wieder in Münster und meinem Alltag dort anzukommen. Außerdem war ich bereits in Kontakt mit ein paar Kolleg:innen, um mich auf anstehende Aufgaben und geschäftliche Gegebenheiten einzustellen. Das half mir, wie gewohnt organisiert zurückzukehren.“
Transparente Kommunikation und gute Vorbereitung halfen Nicole, mit gutem Gefühl ins Sabbatical zu gehen und zurückzukommen.
Die Unterstützung von Vorgesetzten und Teammitgliedern empfand Nicole dabei als äußerst hilfreich. „Ich hatte das Gefühl, dass alle Verständnis dafür hatten, dass ich etwas Zeit benötigte, um mich wieder einzuarbeiten. Das hat mir enorm geholfen“, erzählt sie.
Christian erlebte seinen Wiedereinstieg ähnlich. „Seit sie von meiner Idee wussten, hat die viadee mich immer ermutigt, ein Sabbatical zu nehmen. Bei meiner Rückkehr wurde ich dann herzlich empfangen. Es gab eine echte Aufbruchstimmung im Team, sodass ich mich schnell wieder integriert fühlte.“
Beide Kolleg:innen heben hervor, dass eine gute Kommunikation und Organisation im Vorfeld entscheidend war. „Ich habe meine Projekte vor meiner Abwesenheit an eine Kollegin übergeben, die während meiner Zeit im Sabbatical meine Aufgaben übernahm“, erklärt Christian. „Das gab mir Sicherheit und das Gefühl, dass meine Projekte in guten Händen sind.“
Keine schwierige Umstellung: Die Rückkehr ins Büro fiel Christian trotz längerer Auszeit nicht schwer.
Nicole empfiehlt, sich vorab gut über die formalen Aspekte zu informieren. Bei der organisatorischen Planung setzte sie einerseits auf eigene Recherche, bekam aber auch Unterstützung durch ihre Personalvorgesetzten, beispielsweise bei versicherungstechnischen Fragen. „Es ist außerdem wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, warum man überhaupt eine Auszeit nehmen möchte. Das ist sehr individuell und erfordert gegebenenfalls eine spezifische Planung“, betont sie.
Sowohl Nicole als auch Christian haben ihr Sabbatical mit einer Mischung aus Überstunden und unbezahltem Urlaub geplant. Urlaub und Überstunden, die vorab angespart werden, sind die typischen Bausteine, mit denen ein Sabbatical organisiert wird. „Wie genau diese Bausteine dann konkret zusammengesetzt werden, das schauen wir in der viadee von Fall zu Fall immer ganz individuell“, sagt Sebastian Albrecht, der unsere Mitarbeitenden als Teil der Personalleitungsrunde bei der Planung von längeren Auszeiten unterstützt.
Eine bereichernde Erfahrung
Obwohl Nicole und Christian ihr Sabbatical jeweils sehr unterschiedlich gestaltet haben, sind sie sich einig, dass es eine äußerst bereichernde Erfahrung war.
Ein Sabbatical bietet nicht nur die Möglichkeit, sich eine Zeit lang von der Arbeit zu lösen, sondern auch, neue Perspektiven zu entdecken und persönlichen Leidenschaften nachzugehen. „Ich glaube, dass die Zeit, die ich ganz für mich hatte, dazu beigetragen hat, dass ich wieder zufriedener geworden bin und mit neuem Elan in meine beruflichen Aufgaben zurückkehren konnte“, reflektiert Nicole.
„Das Sabbatical bietet die Chance, sich selbst und seine Prioritäten zu hinterfragen“, meint auch Christian, der inzwischen in Teilzeit gegangen ist – auch, um mehr Zeit für die Arbeit bei Mukisa zu haben.
Für uns selbstverständlich: Wenn du länger “raus” möchtest, machen wir es gemeinsam möglich - das hat bereits bei vielen unserer Kolleg:innen wunderbar geklappt.
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